„Gedichte sind langweilig. Man kann sich darunter nichts vorstellen…“ Viele Schülerinnen und Schüler würden die Behandlung von Lyrik an Schulen am liebsten abwählen, da sie diese als unnötig und verwirrend empfinden. Vor allem die Deutung bereitet vielen Probleme. Es stellt sich somit die Frage, wie die häufig sehr formalistisch und für Jugendliche mitunter langweilig wirkende Beschäftigung mit Gedichten aufgebrochen werden kann.
Die Antwort dazu lautet: Projekt POEM
In Anlehnung an das 2003 entworfene Lyrik-Filmprojekt „POEM“ von Ralf Schmerberg sollten die Schülerinnen und Schüler der zwei Literaturkurse der aktuellen Q1 ein von ihnen gewähltes Gedicht filmisch deuten. Vor allem sollte die Gedichtinterpretation einen kreativen Umgang mit technischen Kompetenzen der Verfilmung ermöglichen und einen alternativen Zugang zur Lyrik ermöglichen. Auch die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler wurde weiterentwickelt, da sie eigenständig filmische Techniken, wie z.B. der Montage, des Schnitts sowie die Arbeit mit mehreren Audio- und Filmspuren erlernen mussten. Hierbei arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen von drei bis vier Personen und wählten ein individuelles Gedicht für die Bearbeitung aus.
Innerhalb der groben Planung und der Erstellung eines strukturgebenden und filmische Inhalte schematisch-visualisierenden Storyboards kamen folgende Themen zur Diskussion:
- Gesellschaftliche Themen: wie Diversität, Alleinsein, Drogensucht und Rassismus
- Philosophische Themen: wie Besitztum, Glückseligkeit, Ewigkeit und Vergänglichkeit
Nachdem der Prozess der Themenfindung erfolgreich bewältigt worden war, stellte die filmische Umsetzung der Ideen und Interpretationen eine Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler dar und brachte auch Komplikationen bei der Bearbeitung dieses Projekts mit sich. So stellte sich mit Beginn des Filmprozesses schnell heraus, welche Ideen nicht wie zuvor gedacht filmisch realisier- bzw. umsetzbar waren. Auftretende Schwierigkeiten konnten allerdings mit Kreativität und Flexibilität beigekommen werden, sodass kreative Lösungen mit teilweise weit besseren Auslegungen der eigentlichen Ideen entstanden, wodurch die Kurzfilme meist eine tiefere Ebene gewannen.
Festhalten ist, dass wir das Literaturprojekt POEM sehr positiv bewerten, zumal es uns dazu ermutigte, mit den Gedichten unsere eigenen Perspektiven und Interpretationen übermitteln zu können sowie auch den Gedichten als Gegenstand von Schulunterricht doch noch eine zweite Chance zu geben.
Einige der Ergebnisse können Sie unter den folgenden Links ansehen:
Kurzfilm von Maria, Mara und Belinda
Kurzfilm von Denise, Sarah und Laura
Kurzfilm von Brian, Bastian und Amon
Text verfasst von: Maximilian Althaus, Brian Pietzik und Bastian Pietzik